Geographie
Togo ist ein Staat in Westafrika, am Golf von Guinea gelegen, und grenzt
an Ghana im Westen, Benin im Osten und Burkina Faso im Norden. Bis zum
Ersten Weltkrieg war das Gebiet Togos deutsche, danach französische
Kolonie. Geprägt wurde das Land fast 40 Jahre lang vom autokratisch
regierenden Präsidenten Gnassingbé Eyadéma. Nach dessen Tod wurde
sein Sohn Faure Gnassingbé unter Missachtung der Verfassung zum neuen
Präsidenten ernannt. Internationaler Druck und Unruhen im Lande
führten zur Rückkehr zu verfassungsgemäßen Zuständen. Die folgenden
Wahlen konnte Gnassingbé für sich entscheiden, wobei ihm jedoch die
Opposition und auch die Europäische Union massiven Wahlbetrug
vorwerfen. Nach wie vor befinden sich mehrere tausend Flüchtlinge im
Ausland.
Das Land ist in die fünf Regionen Centre, Kara, Maritime, Plateaux und
Savanes aufgeteilt. Die Landesgrenze hat eine Länge von 1.647 km. Davon
entfallen 644 km auf die Grenze zu Benin, 126 km auf die Grenze zu
Burkina Faso und 877 km auf die Grenze zu Ghana.
Der Staat Togo liegt bei acht Grad nördlicher Breite und einem Grad und
zehn Bogenminuten östlicher Länge in Westafrika. Togo hat eine
Landesfläche von 56.785 km² (Weltrang 123) mit einer Ausdehnung in
Nord-Süd-Richtung von etwa 550 km und in West-Ost-Richtung von 50 bis
140 km. Davon sind 16 % bewaldet, 25 % Ackerland und 3,5 % Weideland.
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Landschaften
Von den palmengesäumten Lagunen und Sandstränden der 56 km langen
Küste erstreckt sich das Ouatchi-Plateau bis ins höhere Tafelland. Das
im Südwesten des Landesinneren bewaldete Togo-Gebirge verläuft
nordostwärts bis nach Benin. In den niederen Lagen im Norden und Süden
herrscht eine Savanne mit Antilopen und Elefanten vor.
Der höchste Berg in Togo ist der Mont Agou mit 986 m Höhe über NN.
Der längste Fluss ist der Mono mit rund 400 km Länge. Er verläuft von
Nord nach Süd und ist auf 50 km als Wasserstraße nutzbar.
Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 23 und 27 °C, im Mittel ca. 26
°C. Die Niederschläge erreichen in manchen Gegenden bis 900 mm im
gesamten Jahr.
Die größten Städte Togos sind (Stand 1. Januar 2005): Lomé 760.000
Einwohner, Sokodé 117.811 Einwohner, Kara 104.207 Einwohner, Kpalimé
95.974 Einwohner und Atakpamé 80.683 Einwohner.
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Bevölkerung
Ethnische Zusammensetzung
* Ewe-Adja 40,1 %
* Temba-Kabre 23,1 %
* Kebu-Akposso 13,2 %
* Gurma 9,7 %
* Ana-Ife 6,8 %
* Nicht-Afrikaner 9,9 %
* andere 6,0 %
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Soziales
* Lebenserwartung Mann/Frau 55/69 Jahre
* Alphabetisierungsrate Mann/Frau 75,4 %/46,9 % (2003)
* Bevölkerungswachstum beträgt 2,17 % (2006)
* 4,61 Kinder/Frau (2005)
* Säuglingssterblichkeit 7,9 % (2001)
* Kindersterblichkeit 14,1 % (2001)
* 0,2 Ärzte/1000 Einwohner
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Sprachen
Neben Ewe, Kabyé und verschiedenen Kwa- und Gur-Sprachen wird auch
die Amtssprache Französisch gesprochen.
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Religion
Naturreligionen werden von 50 % der Bevölkerung praktiziert, 30 %
leben nach christlichen Grundsätzen (12 % Katholiken, 18 %
Protestanten), 20 % sind muslimisch (sunnitische Richtung).
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Politik
Togo ist seit 1967 eine Präsidialrepublik. Von dort an herrschte
Präsident Gnassingbé Eyadéma diktatorisch. Im Jahr 1993 musste er
allerdings nach internationalem Druck eine neue liberale Verfassung
ausarbeiten, die Opposition erlaubt. Diese wurde und wird jedoch oft
missachtet und es wird bei Wahlen immer wieder der Vorwurf Wahlbetrug
laut.
Das Parlament (Assemblée Nationale) hat 81 Mitglieder und wird alle 5
Jahre neugewählt. Der Staatspräsident wird in einer Direktwahl ebenso
alle 5 Jahre bestimmt. Aktuell ist es Faure Gnassingbé, ein Sohn des
ehemaligen Diktators.
Im Parlament gingen seit der Wahl 2002 von den 81 Sitzen 72 an die
Rassemblement du Peuple Togolais (RPT), die Partei des damaligen
Präsidenten Gnassingbé Eyadéma.
2005 wurde Edem Kodjo zum Premierminister. Er ist Vorsitzender der
Convergence Patriotique Panafricaine (CPP), die aus der Fusion der
kleinen Oppositionsparteien PAD, UTD, UDS und PDU hervorging.
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Wirtschaft
Togo ist hauptsächlich ein tropisches, regenabhängiges Agrarland. Fast
2/3 der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft. Zu den angebauten
Grundnahrungsmitteln zählen Yams, Maniok, Mais, Hirse, Erdnüsse und
Sorgho. Die Landwirtschaft trägt 38,6 % zum BSP bei, Industrie 21 %.
Das BSP liegt bei 225 Euro pro Kopf und die Auslandsschulden belaufen
sich auf 1,318 Mrd. Euro (beides geschätzt 2003).
Der Phosphatabbau, der 1985 noch 8,4 % zum BSP beigetragen hat, kam 2001
nur noch auf einen Anteil von 2,2 %. Importiert werden Industriegüter,
Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Brennstoffe. Die wichtigsten
Exportgütern sind Kalziumphosphate, verarbeitete Baumwolle (27%),
Kaffee (10%), Tee, Kakao sowie Zement.
Weitere wirtschaftliche Anreize wurden durch die Schaffung einer
Freihandelszone gegeben. Siehe Togo-Freihandelszone.
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Staatsausgaben
Zwischen 1990 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
* das Gesundheitswesen bei 5%
* das Bildungswesen bei 20%
* das Militär bei 11%
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